Akne

Wodurch entsteht eine Akne?

Akne wird durch die Veränderung der Hormone in der Pubertät ausgelöst und tritt bei 80 bis 90% aller Jugendlichen auf. Ein Drittel davon braucht eine medizinische Behandlung.

Weitere Ursachen können eine Veränderung der Hormone z. B. nach Absetzen der „Pille“ oder auch die Einnahme von Hormonen bei Bodybuildern sein.

Mitesser und Pickel sind die typischen Symptome der Akne. Sie entstehen aus den Talgdrüsenfollikeln der Haut. Aufgabe dieser Follikel ist normalerweise die Produktion einer dünnen Fettschicht, die die Haut schützt und geschmeidig erhält.

Die Hormone, die die Veränderungen des Körpers in der Pubertät auslösen, können auch die Talgproduktion fördern. Wenn der Talg ungehindert abfließen kann, führt diese Überproduktion aber nicht unbedingt sofort zu einer Akne.

Erst wenn die Drüse ,,verstopft“, kommt es zu Mitessern und Pickeln. Dies geschieht bei der Akne durch eine anlagebedingte Störung in der Ausreifung der Hautzellen in diesem Talgdrüsenfollikel. Diese Zellen werden ständig erneuert und die alten fließen mit dem Talg ab. Wenn diese nicht voneinander lösen, dann bildet sich ein Pfropf aus abgestorbenen Hornzellen und Talg, der sogenannte Komedo.

Je nach Anfälligkeit des Talgdrüsenfollikels auf die hormonelle Umstellung kommt es zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Akne.

Je früher im Leben die Akne entsteht, desto stärker ist dann meist ihre Ausprägung.

Welche Arten der Akne gibt es?

Man unterscheidet vier Schweregrade der Akne.

  • Acne comedonica (Mitesser)
  • Leichte Acne papulopustulosa (Knötchen und Pickel, stark entzündet)
  • Schwere Acne papulopustulosa (Knötchen und Pickel, stark entzündet)
  • Acne conglobata (Knoten und Narben, sehr stark entzündet)

Die Acne comedonica hat ihren Namen von den Komedonen, den  Mitessern. Diese entstehen durch den bereits erwähnten Pfropf aus abgestorbenen Hornzellen und Talg. Die dunkle Färbung kommt vom Hauptpigment Melanin und ist nicht etwa Schmutz!

In diesem Propf finden Bakterien ideale Lebensbedingungen. Wenn sie sich darin ansiedeln und vermehren, dann entsteht eine Entzündung, die zu Pickeln und Knötchen führt. Diese Form nennt sich Acne papulopustulosa.

Seltener kommt es zur schwersten Form der Akne, der Acne conglobata. Bei dieser tritt eine sehr starke und tiefe Entzündung auf, die in der Folge zu größeren Knoten und Narben führt.

Prognose der Akne

Bei den meisten Betroffenen heilt die Akne um das 20. Lebensjahr herum ab. Es gibt aber auch schwere und länger andauernde Verläufe. Auch kann es in Stresszeiten zu schubartigen Verschlechterungen kommen. Allerdings ist der individuelle Verlauf der Erkrankung auch für erfahrene Hautärzte kaum vorhersehbar. Es gibt sogar Patienten, die erst im Erwachsenenalter eine Akne entwickeln und solche, die ihr Leben lang von ihr geplagt werden. Das sind aber Ausnahmefälle.

Spielen Nahrungsmittel eine Rolle?

Viele Menschen sind der Meinung, Akne wäre ernährungsbedingt. Ganzen Generationen von Teenagern wurde so der Genuss von Schokolade, Cola und ähnlichen Leckereien verboten. Auch wenn sich entsprechende Gerüchte  hartnäckig halten: Diese Lebensmittel fördern die Akne nicht!

Jeder Patient sollte essen, wozu er Lust hat, und sich nicht durch selbst entwickelte ,,Diäten“ zusätzlich unter Druck setzen. Dennoch ist natürlich eine vollwertige Ernährung vor allem in Wachstumsphasen wichtig und sollte auch für Erwachsene selbstverständlich sein. Auch übermäßiger Alkohol- oder Nikotinkonsum oder zu viele gesättigte Fette fördern nicht unbedingt die Gesundheit.

Was hilft - und was nicht:

Je nach dem Schweregrad der Akne steht dem Arzt eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung. Die Grundlage der Behandlung sollte eine Creme oder ein Gel mit einem topischen Retinoid sein, um die Verhornungsstörung in den Talgdrüsenfollikeln zu beheben. Manche Zubereitungen können gleichzeitig auch die Entzündung bekämpfen.

Bei Entzündungen kann zusätzlich auch ein weiteres Medikament mit Antibiotikum oder Benzoylperoxid (BPO) gegen Bakterien eingesetzt werden. Statt Cremes können bei starker Akne auch Tabletten eingesetzt werden.

Bei Frauen kann durch die Einnahme von weiblichen Geschlechtshormonen (Pille) eine Besserung erreicht werden.

WAS SIE NOCH TUN KÖNNEN:

  • Richtige Hautpflege (Fragen Sie uns!)
  • Übermäßige Sonnenbestrahlung vermeiden
  • Locker bleiben – Stress kann Akne fördern
  • Alkohol und Nikotin meiden 

Es ist nicht nötig, dass Sie pauschal auf bestimmte Nahrungsmittel wie z. B. Schokolade verzichten. Finden Sie selbst heraus, was Ihnen bekommt. Pickel oder Mitesser sollten Sie nicht selbst ausdrücken, denn das kann die Akne verschlimmern. Besser ist es, eine kosmetische Aknebehandlung durchführen zu lassen.

Wie lange die Behandlung dauert:

Leider brauchen auch die wirksamsten Medikamente Zeit, um eine Akne zu heilen oder deutlich zu bessern. Es dauert also etwas, bis eine Entzündung geheilt ist oder Pickel und Mitesser verschwunden sind. Normalerweise rechnet man mit einer Behandlungsdauer von mindestens 12 Wochen. Und danach muss man die Haut entsprechend pflegen oder dauerhaft behandeln, denn die Ursachen, d.h. die persönliche Anfälligkeit und die Hormone, sind ja unverändert.

Damit keine Narben zurückbleiben, ist es wichtig, dass Sie Ihre Akne konsequent und geduldig behandeln.

Reinigung

Die Oberflächenreinigung soll Fett- und Schmutzpartikel sowie Makeup- Reste schonend entfernen und die Haut auf die folgende Behandlung vorbereiten. Dies soll ein bis zweimal täglich an den betroffenen Hautpartien, z.B. abends mit einem milden Syndet oder einem Reinigungsgel, erfolgen.

Der pH-Wert sollte dabei im körpereigenen (sauren) Bereich liegen. Zu häufige oder aggressive Waschprozeduren können die Haut reizen und sollten deshalb unterbleiben. Um kosmetisch störendem Fettglanz entgegenzuwirken, kann man die entsprechenden Gesichtspartien zwischendurch mit einem Zellstofftuch abtupfen.

Die so genannte Tiefenreinigung besteht in der Entfernung von Komedonen durch die Kosmetikerin (Aknetoilette). Dabei werden Mitesser vorsichtig angeritzt und fachgerecht ausgedrückt. Aber Vorsicht: Bitte die eigenen Finger weg! Nach unsachgemäßem Herumdrücken an der Akne kann es zu noch schlimmeren Entzündungen, Pigmentflecken und Narben kommen. Um Poren und Mitesser zu öffnen, sind sogenannte Rubbelcremes sinnvoll, die gleichzeitig reinigen.